Der Morgenkreis in der Kinderkrippe München Schwabing

Ein wichtiges Ritual für die Krippen- und Kindergartenkinder

Viele Kinder fordern ihre Eltern oder ihre Geschwister am Wochenende auf: „Spielen wir jetzt Morgenkreis?“ Oder wollen in den Ferien mit der Mama neben sich sitzend ein Liedchen singen, denn so soll der Tag anfangen – das ist ja in der Kinderkrippe auch so. Aber was genau machen die Kinder mit ihren ErzieherInnen im Morgenkreis? Und warum ist der Morgenkreis ein beliebtes Ritual zum Start in den Tag in der Kinderkrippe und im Kindergarten?

Dahinter steckt das pädagogische Prinzip des Rituals: Die Kinder in der Kinderkrippe und im Kindergarten brauchen einen geregelten Tagesablauf, denn durch Struktur und Gewohnheit ergibt sich Geborgenheit als Grundlage dafür, Neues aufzunehmen, zu verarbeiten und zu lernen. Die Kinder lernen also leichter, wenn sie sich an gewissen Ritualen orientieren können. Daher beginnt der erste Teil des Tages pünktlich um 9 Uhr mit dem Morgenkreis und der zweite Teil des Tages nach dem Mittagsschlaf mit dem Mittagskreis.

Der Morgenkreis in der Kinderkrippe in München Schwabing

Nato Sekhniashvili, Erzieherin in der Kinderkrippe Schwabing, erklärt: „Im Morgenkreis stärken wir Lernkompetenzen auf spielerische Art. Wir singen und üben den musikalischen Bereich, mit den Finger- und Bewegungsspielen stärken wir die motorische Kompetenz. Beim Zählen sind wir im mathematischen Feld und indem wir uns begrüßen und wahrnehmen stärken wir die soziale Kompetenz.“ Die Kinder, egal wie alt, gestalten den Morgenkreis lebendig mit. So entscheiden sie gemeinsam mit der Erzieherin, welches Lied gesungen wird.

„Momentan“, erzählt die Erzieherin in Schwabing, „sind zwei Lieder bei den Krippenkindern hoch im Kurs: ‚Pedro der lustige Clown‘ und das Luftballonlied“. Das ändert sich aber und dann singen wir alle etwas anderes.“ Können sich die Kinder nicht auf ein Lied einigen, dann würfeln sie für die Entscheidungsfidung.

Nach der Begrüßung besprechen die pädagogischen MitarbeiterInnen mit den Krippenkindern, was sie an diesem Tag erwartet. Folgt ein pädagogisches Projekt oder Aktivität im Freien, besprechen das Kinder und Mitarbeiter gemeinsam. So verläuft jeder Morgenkreis anders. Und je nach Jahreszeit gibt es für die Kids unterschiedliche Highlights am Morgen.

Sprache verknüpft mit Bewegung hilft beim Lernen

Zum Schluss tanzen die Kinder oft gemeinsam mit den pädagogischen MitarbeiterInnen: „Wir verknüpfen dabei Sprache und Bewegung, weil die Kinder dann am schnellsten lernen und dabei viel Spaß haben.“ Die aktuellen Lieblingslieder? Nato Sekhahniashvili lacht, singt und tanzt:

Häschen in der Grube, saß und schlief, saß und schlief. Armes Häschen bist du krank, dass du nicht mehr hüpfen kannst? Häschen hüpf, Häschen hüpf, Häschen hüpf.

Häschen, vor dem Hunde hüte dich, hüte dich. Hat gar einen scharfen Zahn, packt damit mein Häschen an. Häschen lauf, Häschen lauf,  Häschen lauf.

So startet der Morgenkreis zwar rituell immer gleich mit einem Lied, aber die Krippenkinder gestalten den Ablauf mit – wie sie auch den kompletten Tagesablauf mitbestimmen. Mal können sie lange still sitzen, mal lösen die Erzieherinnen den Kreis situationsorientiert bereits nach 10 Minuten auf. Oft folgt nach dem Morgenkreis eine Zeit des Freispiels und nicht sofort ein festes Programm. Denn nach dem Ritual sind die Kinder bereit für Neues: So lernen die Schwabinger Krippenkinder mit Unterstützung der Erzieherinnen in der Zeit nach dem Morgenreis selbstständig zu entscheiden, mit wem und was sie spielen wollen.