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Kita Garching: Besuch im Teddybärkrankenhaus

Keine Angst vorm Doktor

Die Angst soll sich gar nicht erst einstellen! Das gilt für viele Bereiche des Lebens.

Damit Kinder keine Angst vorm Arzt und Krankenhaus entwickeln, organisiert eine Gruppe von Medizin-, Zahnmedizin-, und Pharmaziestudenten und -studentinnen der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Technischen Universität München etwas ganz Besonderes: ein Teddybärkrankenhaus.

Das haben sich nun die Kinder der Räuberhöhle und des Zauberschlosses der Kita Garching im Juni 2016 ganz genau angesehen. Jedes Kita-Kind brachte am Tag des Ausflugs ein Kuscheltier mit. Als „Eltern“ ihres Kuscheltieres oder Assistenten der erwachsenen Ärzte erlebten die Kinder dann in der Pfarrei St. Bonifaz am Königsplatz die Krankenhaussituation.

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Kinderkrankenhaus - Arzt - Wichtel Akademie München
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Natürlich hatten sich die Kinder bereits Tage vorher selbst überlegt (Autonimieerleben), woran ihre Puppe oder Kuscheltier leidet. Irina Fernandez, Erzieherin der Kita Garching, erinnert sich: „Die Kinder erzählten von nichts anderem mehr als vom Schnupfen, Kopfschmerz bis zum gebrochenen Beinchen der Puppen und Teddys.“

Kaum in der großen Aula angekommen, mussten alle Kinder ihre Kuscheltier-Patienten anmelden – wie im echten Krankenhaus. Im Wartezimmer standen Maltische bereit, um die Wartezeit zu überbrücken. Dann wurde jedes Kind von einem Teddyarzt aufgerufen und erzählte die Krankengeschichte seines Schützlings (Bereitschaft zur Verantwortungsübernahme). Der Doktor untersuchte das Plüschtier und erklärte dabei jeden Vorgang vom Abhören des Atems über das Abklopfen bis hin zum Fiebermessen.

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Teddybär - Wichtel Akademie München

Elf Kinder zwischen drei und vier Jahren aus der Kita-Garching waren gemeinsam ins Teddybärkrankenhaus gekommen. Zuvor hatten die Kinder ausführlich mit Erzieherin Irina Fernandez über den Körper und seine Funktionen gesprochen. Einige waren vorher schon einmal im Krankenhaus gewesen, hatten aber keine negativen Erinnerungen und freuten sich mit allen auf den besonderen Ausflug.

Doch trotz aller Vorbereitung waren ein paar Kinder zunächst schüchtern, als der Arzt auf sie zukam – doch diese besonderen Ärzte haben natürlich Erfahrung mit den Teddy-Patienten und den Kinder-Eltern. Irina Fernandez berichtet: „Die Ärzte haben sich sofort auf die Augenhöhe der Kinder begeben und ihnen die Ziele erklärt. Manche Teddys mussten ja im Spielzeugröntgenapparat untersucht werden. Den durften die Kinder per Lichtschalter anschalten und spätestens in dem Moment war die Schüchternheit verflogen. Und in den OP-Saal wollten dann alle, unbedingt!“

Die Kita-Assistenzärzte genossen es, sich wie ein Arzt zu fühlen.

Draußen vor dem Teddykrankenhaus erwartete die Kinder dann eine weitere Überraschung: Ein echter Rettungswagen mit Rettungssanitätern, die den Kindern im Inneren alles erklärten. „Ein paar Mutige legten sich sogar auf die Liege“, erzählt Irina Fernandez, „und nach kurzer Zeit wollten alle ihren Puls messen lassen.“

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Die eigene Arztpraxis in der Kita

Dr. Zauber in Garching

Die fünf- bis sechsjährigen Kita-Kinder waren nicht mitgekommen ins Teddybärkrankenhaus, sondern hatten in der Zwischenzeit eigenständig eine Arztpraxis in der Kita eingerichtet. Dafür hatten die Erzieherinnen zuvor Spielspritzen und einen Arztkoffer bestellt sowie leere Medikamentenschachteln und Verbandszeug gesammelt. Außerdem standen den Mini-Doktoren Arztkittel, OP-Hauben und Zusatzbetten zur Verfügung.

Am nächsten Tag erklärten die Älteren den Jüngeren die Regeln der Kita-Arztpraxis: Wer etwas will, muss sich anmelden. Die kranken Teddys, Kuscheltiere und Puppen gehören in die Zusatzbetten. Und wer krank ist, dem wird hier geholfen!

Die Kinder spielten gemeinsam, indem die Jüngeren ihre Erlebnisse vom Vortag nachspielten und nach und nach in die Position der Patienten rückten. Die Älteren kümmerten sich als Ärzte um sie und schon bald trug die eine Hälfte einen Verband und die andere OP-Hauben . Und natürlich gab es auch ein echtes Spielrezeptheft für Medikamente mit einer Arztunterschrift, die nur knapp an einem Original vorbeiging.