Scaffolding
Scaffolding (englisch für "Gerüst") ist ein Begriff aus der Pädagogik, der ursprünglich von dem Psychologen Jerome Bruner geprägt wurde. Er beschreibt eine Methode der Lernunterstützung, bei der Erzieherinnen und Erzieher Kindern gezielt Hilfestellungen geben, um ihnen das Erlernen neuer Fähigkeiten oder das Lösen von Problemen zu erleichtern.
Dabei fungiert das "Gerüst" als symbolische Stütze, die das Kind in seinem Lernprozess begleitet. Sobald das Kind genug Kompetenz entwickelt hat, wird die Unterstützung schrittweise abgebaut, bis das Kind die Aufgabe selbständig bewältigen kann. Diese Methode basiert auf der Idee, dass Kinder ihr Potenzial am besten in einem Kontext entfalten, der sie fordert, aber nicht überfordert.
Die Grundprinzipien des Scaffolding
- Diagnose des Lernstands: Die Fachkraft beobachtet das Kind, um dessen aktuellen Entwicklungsstand und Bedürfnisse zu erkennen.
- Gezielte Unterstützung: Die Hilfestellung wird individuell angepasst, z. B. durch gezielte Fragen, Modellierung oder Erklärungen.
- Abbau der Unterstützung: Sobald das Kind sicherer wird, werden die Hilfen schrittweise reduziert, um die Selbständigkeit zu fördern.
- Motivation und Vertrauen: Kinder werden ermutigt, sich neuen Herausforderungen zu stellen, und ihre Fortschritte werden positiv verstärkt.
Vorteile von Scaffolding
- Ausbau der Selbstständigkeit: Kinder lernen, Herausforderungen eigenständig zu meistern.
- Stärkung des Selbstbewusstseins: Erfolge werden bewusst erlebt und verstärken das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten.
- Unterstützung individueller Entwicklung: Jedes Kind wird entsprechend seiner Bedürfnisse unterstützt, ohne es zu überfordern.