Demokratische Teilhabe

Fähigkeit und Bereitschaft zur demokratischen Teilhabe

Unter demokratischer Teilhabe versteht man die Fähigkeit und Bereitschaft, sich an gemeinschaftlichen Entscheidungsprozessen zu beteiligen. Dazu gehören das Akzeptieren und Einhalten von Gesprächs- und Abstimmungsregeln sowie das Einbringen und Überdenken des eigenen Standpunktes. Diese Fähigkeiten bilden die Grundlage dafür, später aktiv in einer demokratischen Gesellschaft mitzuwirken. Die Einrichtungen der Wichtel Akademie München sehen es als wichtige Aufgabe, Kinder schon früh auf das Leben in einer Demokratie vorzubereiten. 

Kinder lernen hier, ihre Bedürfnisse auf demokratischem Wege auszudrücken und Konflikte durch Gespräche und Abstimmungen zu lösen – statt durch Macht oder Gewalt. Indem man ihnen von klein auf Gelegenheit zur Mitsprache bietet, erwerben sie nach und nach diese wichtigen Kompetenzen. Ein Kind erfährt: Meine Meinung zählt, aber auch die der anderen. Es übt, zuzuhören, Kompromisse einzugehen und gemeinsame Lösungen zu finden.

Partizipation im Kita-Alltag

Demokratie kann bereits im Kindergartenalter gelebt und geübt werden. Pädagogische Fachkräfte schaffen hierfür bewusst Situationen, in denen Kinder mitentscheiden dürfen. Beispiele für kindgerechte Partizipation sind:

  • Kinderkonferenzen: In regelmäßig stattfindenden Kreis- oder Gesprächsrunden (etwa im Morgenkreis) können Kinder Anliegen vorbringen und zusammen besprechen. Sie lernen, ihre Meinung auszudrücken und erhalten das Gefühl, gehört zu werden.
  • Abstimmungen im Alltag: Bei einfachen Entscheidungen – zum Beispiel welches Spiel gespielt wird oder welche Geschichte vorgelesen werden soll – dürfen die Kinder abstimmen. Die Erzieher:innen moderieren und erklären das Prinzip der Mehrheitsentscheidung. So erleben die Kinder direkt, wie gemeinsame Beschlüsse zustande kommen.
  • Verantwortungsvolle Aufgaben: Durch kleine Ämter wie „Tischdienst“ oder „Gießdienst“ übernehmen Kinder Verantwortung für die Gemeinschaft. Sie erfahren, dass ihr Beitrag wichtig ist (z.B. damit alle essen können oder die Pflanzen versorgt sind) und lernen, zuverlässig zu sein.


Durch solche Beteiligungsmöglichkeiten erleben Kinder Demokratie hautnah. Sie begreifen, dass Regeln und Entscheidungen am besten funktionieren, wenn alle einbezogen werden. Gleichzeitig entwickeln sie wichtige soziale Fähigkeiten: zuhören, argumentieren, Rücksicht nehmen und sich in die Gemeinschaft einbringen. Die Erfahrung, fair behandelt zu werden und selbst fair zu handeln, legt den Grundstein für ein demokratisches Verständnis, von dem die Kinder ihr Leben lang profitieren.