Vorschule

In Deutschland findet die Vorschule in der Regel im letzten Kindergartenjahr statt – eine eigene Institution „Vorschule“ existiert meist nicht. Es gibt auch keinen bundeseinheitlichen Lehrplan für die Vorschulerziehung; stattdessen gestaltet jede Kindertageseinrichtung ihr Vorschulprogramm auf Basis des Bildungsplans des jeweiligen Bundeslandes selbst​.

Die Vorschule dient der besonderen, gezielten Förderung der Kinder im Jahr vor der Einschulung. Dazu werden die ältesten Kindergartenkinder (Vorschulkinder) oft erstmals in einer altershomogenen Kleingruppe zusammengefasst, in der sie spielerisch auf den Schuleintritt vorbereitet werden.

Ziel der Vorschularbeit ist es, die Mädchen und Jungen in allen Entwicklungsbereichen – kognitiv, sozial-emotional und motorisch – optimal auf den Übergang in die Grundschule vorzubereiten. Insbesondere werden grundlegende Methodenkompetenzen (z.B. Ausdauer und Konzentrationsfähigkeit) und Sozialkompetenzen trainiert, da diese für den Schulalltag wichtig sind. Die Kinder werden behutsam an bestimmte schulische Anforderungen herangeführt: Sie lernen zum Beispiel, sich über einen längeren Zeitraum zu konzentrieren und eine Aufgabe im Sitzen zu erledigen. Auch feinmotorische Fertigkeiten – etwa das richtige Halten von Stift und Schere, Ausmalen und Ausschneiden – werden geübt, da diese in der Schule vorausgesetzt werden​.

Zudem erwerben die Kinder erste Grundlagen in Sprache und mathematischem Verständnis auf spielerische Weise, um einen guten Start in die schulische Bildung zu ermöglichen.Großen Wert legt die Vorschulpädagogik darüber hinaus auf die soziale und emotionale Vorbereitung der Kinder. Sie lernen, in einer Gruppe zurechtzukommen, Regeln einzuhalten und mit eigenen wie fremden Gefühlen umzugehen. Gleichzeitig wird in dieser Phase auch der Austausch mit den Eltern intensiviert, um jedes Kind gemeinsam bestmöglich auf den Schulstart vorzubereiten.