Bilinguale Erziehung im Kindergarten
Welche Auswirkung hat eine bilinguale Erziehung auf die kognitiven Fähigkeiten?
Die Bilingualität trägt daher stark zur kognitiven Entwicklung der Kinder bei. Laut Studien entwickeln bilinguale Kinder im Vergleich zu monolingualen Kindern bessere kognitive Fähigkeiten. Diese umfassen unter anderem Problemlösungs- und analytisches Denken und ein flexiblerer Umgang mit Sprachen.
Bilinguale Personen sind zudem in der Regel besser in der Lage, abstrakte Konzepte zu verstehen und komplexe Gedanken zu formulieren. Das Erlernen einer zweiten Sprache fördert auch das Arbeitsgedächtnis, da bilinguale Personen sich kontinuierlich zwischen den beiden Sprachen umschalten müssen. Die kognitive Kontrolle, also die Fähigkeit, unerwünschte Informationen auszublenden, wird ebenfalls gestärkt. Da ist es wenig überraschend, dass wichtige Bildungspersönlichkeiten wie Humboldt das Erlernen von Fremdsprachen auch als das Eintauchen in ein anderes Denken bezeichnen und als Muss für einen gebildeten Menschen.
Welche Vorteile bietet die bilinguale Erziehung?
Neben den bereits erläuterten kognitiven Entwicklungsvorteilen durch bilinguale Erziehung im Kindergarten, ist die Förderung der kulturellen Vielfalt ebenfalls zu erwähnen. Kinder lernen nicht nur eine neue Sprache, sondern auch die damit verbundene Kultur kennen und schätzen. Sie entwickeln Empathie und Toleranz gegenüber anderen Kulturen und können so besser interkulturelle Kompetenzen aufbauen. Dies ist besonders in der Welt, in der wir uns heute alle befinden und in die unsere Kinder hineinwachsen, von großer Bedeutung.
Welche Herausforderungen stellt die bilinguale Erziehung dar?
Die Herausforderung für das Kinderhirn besteht darin, die beiden Sprachen auseinanderzuhalten und gleichzeitig zu verknüpfen. Dies erfordert eine hohe kognitive Flexibilität und Anpassungsfähigkeit, was sich laut Studien wiederum positiv auf die kognitiven Fähigkeiten auswirkt.
Bei diesen hohen kognitiven Prozessen, kann einem schon mal der Kopf brummen. Daher ist wichtig zu beachten, dass bilinguale Erziehung im Kindergarten die Kinder nicht überfordert. Andernfalls könnten sie die Freude am Erlernen der Sprache verlieren. Deshalb müssen pädagogische Fachkräfte besonders sensibel vorgehen.
Sie sollten die Kinder nicht korrigieren, sondern unterstützen und ermutigen, die Sprache zu entdecken und anzuwenden, um selbst das richtige Wort zu finden. Es ist wichtig eine gute Balance zwischen den beiden Sprachen zu finden und es soll natürlich vor allem Spaß machen. Desweitern ist eine angemessene Ressourcenausstattung notwendig, um den Kindern eine hochwertige und umfassende Bildung zu ermöglichen.
Was ist das optimale Alter für eine bilinguale Erziehung?
Es gibt keine ideale Altersgrenze, in der Kinder eine bilinguale Erziehung beginnen sollten. Die meisten Experten sind der Meinung, dass Kinder, die frühzeitig mit einer zweiten Sprache in Berührung kommen, diese einfacher und natürlicher erlernen können. Dadurch können sie beide Sprachen besser beherrschen. Experten empfehlen, dass Kinder idealerweise vor dem fünften Lebensjahr mit einer bilingualen Erziehung beginnen sollten. Das liegt daran, dass das Gehirn in diesem Alter noch sehr anpassungsfähig für Sprachen ist und eine hohe kognitive Flexibilität aufweist. Wenn Kinder älter sind, können sie auch eine zweite Sprache erlernen, jedoch kann es schwieriger sein, da das Gehirn bereits eine primäre Sprache priorisiert hat.
Welches Konzept der bilingualen Erziehung wird in der Wichtel Akademie angewandt?
Es gibt verschiedene Konzepte für die bilinguale Erziehung im Kindergarten. Die Wichtel Akademie wendet das Konzept der Immersion an. Die Kinder tauchen in die Sprache ein und lernen Wörter nicht isoliert, sondern im Kontext, der sie umgibt. Dabei wird das Konzept immer an die Bedürfnisse der Kinder und der Einrichtung angepasst. Es ist wichtig, dass die Kinder spielerisch und kindgerecht an die neue Sprache herangeführt werden.