Gute Erzieher:innen: So erkennt man eine erstklassige Betreuung!
Daran sind für Sie gute Erzieher:innen zu erkennen
Gute Erzieher:innen als Eltern zu erkennen ist oftmals schwer. Eine gute Betreuung erfordert Vertrauen und die Bereitschaft zur Trennung sowohl seitens des Kindes als auch der Eltern. Woran ist eine gute Kita zu erkennen? Wir als privater Kita-Träger, die Wichtel Akademie, haben bereits auf Anzeichen hingewiesen, die eine gute Kita ausmachen. Doch was macht eine gute Erzieherin oder einen guten Erzieher aus? Wir haben zehn Punkte zusammengefasst, die dabei helfen können, eine qualifizierte Betreuung zu erkennen.
Worauf bei der Bewertung guter Erzieher:innen zu achten ist
Das Vertrauen in die Kinderkrippe oder den Kindergarten entsteht auf mehreren Ebenen. Dazu gehört die theoretische Ebene. Auf dieser werden Aspekte wie das pädagogische Konzept, die moderne Einrichtung, hygienische Verhältnisse sowie Verkehrsanbindung und Preis berücksichtigt. Eine weitere wichtige Ebene ist die emotionale, bei der die Stimmung in der Einrichtung eine entscheidende Rolle spielt. Dieser Aspekt hat oft großen Einfluss auf die Entscheidung, welche Kita das Kind besuchen wird.
Professionelles Verhalten von Erzieher:innen - ein Schlüssel für positive emotionale Aspekte in der Kinderbetreuung
1. Durch ihre liebevolle und konstante Betreuung fungieren gute Erzieherinnen und Erzieher als verlässliche Bezugspersonen, die den Kindern ein Gefühl der Geborgenheit und emotionaler Ausgeglichenheit vermitteln. Diese positive Atmosphäre fördert nicht nur das Lernen, sondern trägt auch dazu bei, dass Kinder als ebenso bedeutsam wie Erwachsene wahrgenommen werden.
2. Es ist an den Erzieher:innen diese Geborgenheit zu vermitteln, indem sie zeigen, dass sie da sind. Dabei ist es wichtig, den Kindern durch Aufmerksamkeit und Kontaktaufnahme zu signalisieren: „Ich bin für dich da und du kannst dich auf mich verlassen.“ Die Erzieherinnen und Erzieher vermitteln Geborgenheit durch Blickkontakt, Körperkontakt sowie liebevolle Sprache und Handlungen. Dabei haben sie sowohl das Wohl des einzelnen Kindes als auch das der Gruppe im Blick.
3. Gute Erzieher:innen zeichnen sich durch ihre professionelle Feinfühligkeit aus. Das bedeutet, dass sie in der Lage sind zu erkennen, wann ein Kind Aufmerksamkeit und Zuwendung benötigt, wann es lieber alleine sein möchte und wann es gestresst ist. Dabei geht es hauptsächlich um die nonverbalen Signale, die Kinder in der Kinderkrippe oder im Kindergarten aussenden und von erfahrenen Erzieher:innen erkannt werden sollten. Natürlich kümmert sich jeder um ein weinendes Kind, aber es geht darum, auch subtilere Zeichen zu erkennen und darauf einzugehen.
Gezielte Beobachtung und die richtige Interpretation der pädagogischen Situation
Liegt beispielsweise ein Krippenkind, das noch nicht laufen, aber rollen oder krabbeln kann, am Boden und beobachtet aktiv sein Umfeld und nimmt aufmerksam am Geschehen teil, muss der Erzieher oder die Erzieherin nicht einschreiten. Zieht es sich aber in sich zurück, und zeigt Symptome wie das Lutschen an der Hand oder am Daumen, ein längeres passives Verhalten, mangelnde Interaktion mit anderen Kindern oder das Anstarren von Wänden, sollte der Erzieher oder die Erzieherin einschreiten. In einer neuen Umgebung verhalten sich Kinder, die sich wohlfühlen explorativ, das heißt sie erkunden ihr Umfeld. Tun sie dies nicht, brauchen sie verbale oder körperliche Zuwendung und Bewegung, um den Stress des Neuen abzubauen und sich wieder geborgen zu fühlen. Das gilt übrigens genauso auch für Kindergartenkinder.
4. Die Bedürfnisse der Kinder sind nicht immer gleich, sondern variieren je nach Situation und erfordern unterschiedliche Arten der Zuwendung. Manchmal werden die Kinder von zu vielen neuen Eindrücken überwältigt, manchmal sind sie müde und manchmal auf der Suche nach neuen Impulsen. Aus diesem Grund müssen Erzieher:innen genau beobachten und je nach Situation unterschiedlich reagieren – mal mit Körperkontakt, mal verbal und dann wieder mit Bewegung, Aktivitäten oder im Gegenteil mit Ruhe. Sie können mit dem Kind den Raum verlassen und ihm die Möglichkeit geben, in Stille zu sich zu finden.
5. Kinder orientieren sich meist an Vorbildern. Im Falle der Kita lernen sie also von ihren Freund:innen in der Kinderkrippe oder im Kindergarten und von den Erzieher:innen und Kinderpfleger:innen. Daher leben die Erzieher:innen vor, was sie sich von den Kindern erwarten. Hierbei nutzen sie das sogenannte Handlungsbegleitende Sprechen, um ihr Handeln zu erklären und den Kindern als Sprachvorbild zu dienen. Vor allem in der Kinderkrippe, wo das Sprachlernen im Fokus steht, spielt das Sprachvorbild eine wichtige Rolle, insbesondere während der ersten beiden Entwicklungsphasen.
Gute Erzieher:innen sind gleichzeitig Vorbilder und Spielassistenten
6. Gute ErzieherInnen agieren als Spielassistenz, indem sie Impulse geben, jedoch nicht das Spiel des Kindes leiten. Sie greifen nie direkt ins Spielgeschehen ein, indem sie beispielsweise im Auftrag des Kindes etwas bauen, basteln oder aufstellen. Stattdessen beobachten sie das Spielgeschehen und assistieren auf Wunsch des Kindes in aktiver Passivität. Auf diese Weise fördern sie das explorative Verhalten, die Neugier und die Entdeckungsfreude der Kinder.
7. Damit die Erzieher:innen jederzeit bereit sind, alle Kinder gleich liebevoll zu behandeln, zu beobachten, Impulse zu geben und professionell zu handeln, ist es von großer Bedeutung, dass sie eine rationale und zugleich liebevolle Beziehung zum Kind aufbauen. Sie wissen immer, dass sie nicht mit den Eltern konkurrieren, sondern als Partner der Eltern handeln. Die Kinder haben eine Bindung zu ihren Eltern und eine Beziehung zu ihren Erzieher:innen.
8. Die moderne Pädagogik geht davon aus, dass Kinder in der richtigen anregenden Umgebung ihre Themen selbst finden. Das bedeutet, dass es die Aufgabe guter Erzieher:innen ist, die Themen der Kinder zu ermitteln und dann weiter zu unterstützen und nicht immer wieder neue Angebote und Animationen zu liefern. Im entdeckenden Spiel erfahren und erlernen die Kinder ihre Selbstwirksamkeit und üben Problemlösekompetenz.
9. Unabhängig von den Umständen sind gute Erzieher:innen gleichzeitig „Ermöglicher:innen“, die durch die Gestaltung des Raumes und die Bereitstellung von ausreichend Freiraum und Vertrauen den Kindern eine Entwicklung ermöglichen. Dabei stehen die Kinder stets im Mittelpunkt des Geschehens. Die Erzieher:innen stellen Impulsfragen wie „Was könntest du jetzt tun?“ und ermutigen die Kinder dazu, zu denken und Hypothesen zu bilden.
10. Ihr fundiertes Wissen über Kleinkindpädagogik, Entwicklungs- und Lernprozesse und die kindliche Gehirnentwicklung erweitern gute Erzieher:innen durch konstante Weiterbildung, denn sie sehen sich selbst als lebenslang Lernende.